Umweltfreundlich und kostengünstig heizen - so funktioniert es

Warm soll es sein, aber möglichst ohne den Klimawandel weiter anzuheizen? Zum Glück gibt es heute überzeugende Alternativen zu Öl- und Gasheizungen. Moderne Heizsysteme punkten durch eine verbesserte CO2-Bilanz sowie eine hohe Energieeffizienz – und helfen so auch Heizkosten zu sparen.
 

Umweltfreundlich heizen: Der CO2-Ausstoß ist nicht allein entscheidend

CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas sind die Hauptursache für den Klimawandel. Doch CO2 (Kohlenstoffdioxid) ist leider nicht der einzige Schadstoff, den alte Heizsysteme in die Luft setzen. Bei der Verbrennung von Öl oder Gas werden neben CO2 auch andere bedenkliche Stoffe wie Stickoxid (NOx), Kohlenstoffmonoxid (CO) und Feinstaub frei. Diese führen vor allem in Ballungsräumen zu erheblichen Gesundheitsbelastungen. Nur allgemein schadstoffarme Heizungsanlagen haben daher die Bezeichnung „umweltfreundlich“ wirklich verdient.
 

 

Diese alternativen Heizsysteme helfen Emissionen zu sparen:

1. Brennwert-Heizungsanlagen

Brennwert-Heizungen verwenden zwar weiterhin die fossilen Brennstoffe Öl oder Gas. Durch die hocheffiziente Wärme-Rückgewinnung aus den Abgasen erreichen die Systeme aber Wirkungsgrade von nahezu 100 % und arbeiten daher sehr sparsam. Erdgas ist übrigens der vergleichsweise „sauberste“ fossile Brennstoff, da er gegenüber Öl oder Kohle um 25 % weniger Emissionen verursacht.

2. Wärmepumpen

Erdreich und Grundwasser sind gigantische Wärmespeicher. Und selbst aus der Außenluft lässt sich je nach Jahreszeit Wärme gewinnen. Wärmepumpen nutzen diese natürlichen Quellen und machen sie über Wärmetauscher für die Raumheizung verfügbar. Dazu benötigen sie allerdings eine geringe Menge Strom. Sinnvoll ist die Kombination mit einer Solaranlage zur Warmwasserbereitung, da die dafür benötigten Temperaturen über die Wärmepumpe schwer zu erreichen sind. Besonders effizient arbeiten Wärmepumpen dann, wenn das Gebäude gut gedämmt ist und über Niedertemperatur-Heizsysteme wie Wand- oder Fußbodenheizungen verfügt.
 

3. Solaranlagen

Sonnenenergie ist genauso wie Erdwärme ein Energieträger, der uns nahezu unbegrenzt zur Verfügung steht. Sie kann sowohl zur Erzeugung von Wärme (Solarthermie) als auch zur Stromgewinnung (Photovoltaik) genutzt werden. In unseren Breiten reichen die üblichen Solarkollektor-Flächen auf Hausdächern nicht aus, um den gesamten Heizenergiebedarf zu bedecken – vor allem nicht in den kälteren und dunkleren Wintermonaten. Im Jahresschnitt lassen sich rund 50 bis 65 % des Warmwasserbedarfs über eine Solaranlage decken. Viele Hausbesitzer kombinieren Solarkollektoren zur Heizungsunterstützung mit anderen Systemen, wie Brennwertgeräten oder einer Pelletheizung.
 

4. Pelletheizungen

Holzpellets werden aus Reststoffen der Holzindustrie wie Spänen, Sägemehl oder Waldrestholz hergestellt. Moderne Pelletanlagen arbeiten vollautomatisch, ähnlich wie Öl- oder Gasheizungen. Im Unterschied zu Öl und Gas ist Holz jedoch ein heimischer, nachwachsender Rohstoff, der nahezu CO2-neutral verbrennt. Der CO2-Ausstoß einer modernen Pelletanlage beträgt weniger als ein Drittel der Emissionen eines Brennwertkessels!

Holzheizungen sind in der Vergangenheit etwas in Verruf geraten, weil bei der Verbrennung nicht unerhebliche Mengen an Kohlenmonoxid, Stickoxid und Feinstaub freigesetzt werden. Moderne Heizungsanlagen verfügen jedoch über deutlich verbesserte Filtertechnologien und sind daher weitaus weniger „schmutzig“ als alte Holzöfen.

5. Blockheizkraftwerke

Blockheizkraftwerke sind hocheffizient, weil sie Heizwärme und Strom zugleich zur Verfügung stellen. Über einen Verbrennungsmotor wird ein Generator betrieben, der Strom produziert und als Nebenprodukt Wärme freisetzt – man spricht auch von Kraft-Wärme-Kopplung. Allerdings werden konventionelle Systeme mit Heizöl oder Gas betrieben. Mittlerweile gibt es aber auch Anlagen, die Biomasse wie Holz oder Pellets verwenden. Prinzipiell möglich ist auch der Einsatz von Wasserstoff mithilfe von Brennstoffzellen – doch diese Technologie ist derzeit noch eher Zukunftsmusik.

Einmal investieren – langfristig sparen

Der Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme entlastet nicht nur die Umwelt, sondern auf lange Sicht auch das Haushaltsbudget. Denn: Fossile Rohstoffe werden knapper, und das schlägt sich auch in der Preisentwicklung nieder. Die Marktpreise für Heizöl und Erdgas haben sich in den letzten 20 Jahren nahezu verdoppelt.

Solarenergie und Erdwärme gibt es dagegen „frei Haus“. Die Preise für Holzpellets sind in den letzten 10 Jahren relativ konstant geblieben, hängen aber grundsätzlich von Angebot und Nachfrage ab.

Natürlich verursacht die Umstellung auf eine umweltfreundliche Heizung einmalige Investitionskosten. Brennwertheizungen schlagen mit rund 8.000 Euro zu Buche, für eine moderne Brennwertheizung sind rund 19.000 bis 25.000 Euro zu veranschlagen. Ähnlich viel – rund 20.000 bis 25.000 Euro – zahlt man für die Anschaffung einer Wärmepumpe.

Das scheint auf den ersten Blick viel Geld. Doch zum einen gibt es attraktive staatliche Förderungen, wenn Sie Ihre alte Heizung gegen eine neue, umweltfreundliche Anlage austauschen. Zum anderen stehen den Anschaffungskosten langfristige Einsparungen beim Heizenergiebedarf gegenüber. Um bis zu 50 % lassen sich beispielsweise die jährlichen Energiekosten mithilfe einer Wärmepumpe drosseln. Mit einer Solaranlage können Hausbesitzer ca. 60 % der Kosten für die Warmwasserbereitung einsparen.

Heizungsoptimierung: Geringer Aufwand – große Wirkung

Wer nicht sofort in eine neue Heizungsanlage investieren will, kann auch mit kleineren Maßnahmen viel bewirken. Beispielsweise kann ein hydraulischer Abgleich oder der Austausch einer Wärmepumpe die Effizienz eines bestehenden Heizsystems deutlich verbessern. Moderne Hocheffizienzpumpen brauchen rund 90 % weniger Strom, wodurch sich rund 130 Euro pro Jahr einsparen lassen!