Solaranlagen mieten: Welche Vorteile gibt es und worauf müssen Hausbesitzer achten?

Sonnenenergie gibt es zum Nulltarif. Doch die Photovoltaikanlage, um sie zu nutzen, hat ihren Preis. Hohe Investitionskosten haben viele private Hausbesitzer bislang davon abgehalten, ihren eigenen Solarstrom zu produzieren. Eine Alternative ist es, bei spezialisierten Anbietern eine Solaranlage zu mieten. Dadurch wird kein hoher Geldbetrag auf einen Schlag fällig und man muss sich um wenig kümmern. Lesen Sie hier, wie das Ganze abläuft, welche Vorteile es bringt und worauf Sie Mietangebote abklopfen sollten.

 

Wie funktioniert das Mietmodell?

Um eine Solaranlage zu mieten, schließen Sie einen Vertrag mit einem spezialisierten Anbieter, der Ihnen die Photovoltaikanlage zur Verfügung stellt und installiert. Dafür zahlen Sie monatlich eine feste Gebühr, die sich bei einem Einfamilienhaus im Bereich von 50 bis 100 Euro bewegt. Je nach Angebot sind darin bereits Wartung, Instandhaltung, der Austausch defekter Teile sowie Versicherungsbeiträge enthalten. Der produzierte Solarstrom steht Ihnen als Eigenheimbesitzer für Ihren privaten Verbrauch zur Verfügung. Überschüssigen Strom können Sie in das öffentliche Stromnetz einspeisen. Dafür erhalten Sie eine Einspeisevergütung, deren Höhe durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) festgelegt wird. Die Mietverträge sind in der Regel langfristig angelegt: Bei den meisten Anbietern beträgt die Mindest-Mietdauer 10 bis 15 Jahre. Danach können Sie den Mietvertrag verlängern, die Solarstromanlage zurückgeben oder manchmal auch kaufen.

Solaranlage mieten: Die Vorteile im Überblick

Generell ist es für Hausbesitzer sinnvoll, auf eine energieeffiziente Bauweise zu achten, denn das schont neben der Umwelt auch langfristig die eigene Geldbörse. Eine Solarstromanlage ist eine von mehreren sinnvollen Maßnahmen, um Energiekosten einzusparen und unabhängiger von der allgemeinen Strompreisentwicklung zu werden. Bis zu einem Drittel des eigenen Strombedarfs lassen sich über eine Solarstromanlage decken! Photovoltaik-Elemente zu mieten anstatt zu kaufen bietet darüber hinaus folgende Vorteile:

  • Keine hohen Investitionskosten: Beim Kauf einer Solaranlage müssen Sie mit Mindestkosten von mehreren Tausend Euro rechnen, was für viele eine große finanzielle Hürde darstellt. Das Mietmodell erleichtert es, in die Produktion von Solarstrom einzusteigen.
  • Planung und Installation durch Profis: Wenn Sie eine Solaranlage mieten, klären Experten vor Ort mit Ihnen alle Details ab, damit die Anlage auch sicher wirtschaftlich arbeitet.
  • Wartung und Reparatur inklusive: Bei vielen Anbietern erhalten Sie ein Komplettpaket, das neben Planung und Installation auch die laufende Betreuung der Photovoltaikanlage beinhaltet. Tritt eine Störung auf, dann rufen Sie einfach den Kundendienst. Das erspart Ihnen viel Ärger und Mühe.
  • Vorhersehbare Kosten: Darüber hinaus müssen Sie nicht selbst für den Ersatz defekter Teile aufkommen. Dadurch sind die laufenden Photovoltaik-Kosten für Sie langfristig planbar.

Darauf sollten Sie bei der Miete einer Photovoltaikanlage achten

Das Mietmodell hat ein paar unbestrittene Vorteile. Doch natürlich kommt es auf die genauen Vertragsdetails an, die sich von Anbieter zu Anbieter beträchtlich unterscheiden können. Da Sie sich durch einen Mietvertrag meist langfristig binden, sollten Sie die folgenden Punkte penibel überprüfen:

  • Mietdauer: Je nach Anbieter gehen Sie eine Vertragsbindung über 10, 15 oder sogar 25 Jahre ein. Tendenziell ist eine kürzere Vertragsdauer günstiger, da Sie damit flexibler bleiben.
  • Versteckte Kosten: Achten Sie unbedingt darauf, welche Bausteine in Ihrem Service-Paket enthalten sind und wofür Sie gegebenenfalls selbst aufkommen müssen. Im Idealfall schließt die monatliche Mietgebühr sämtliche Wartungs-, Instandhaltungs- und Reparaturkosten ein. Prüfen Sie, ob auch Sturm-, Hagel- oder Vandalismus-Schäden inbegriffen sind! Die anfängliche Beratung, Planung und Montage sollte ebenfalls keine Extra-Gebühren verursachen.
  • Inkludierte Haftpflichtversicherung: Für Betreiber einer Photovoltaikanlage ist eine Haftpflichtversicherung sehr empfehlenswert, um sich vor möglichen Schadenersatzansprüchen zu schützen. Beispielsweise könnten sich bei einem Sturm Photovoltaik-Module vom Dach lösen und die Fassade eines Nachbarhauses beschädigen. Bei einigen Anbietern sind die Versicherungsbeiträge bereits in der monatlichen Miete inbegriffen.
  • Kaufoption: Prüfen Sie, ob Sie die Solaranlage nach Ablauf der Mindest-Mietdauer zurückgeben müssen oder zu einem reduzierten Preis kaufen können. Oft ist das bereits während eines laufenden Mietvertrags möglich.
  • Solarstromspeicher: Überschüssigen Solarstrom können Sie in das Stromnetz einspeisen. Für die Erreichung einer gewissen Unabhängigkeit lassen sich diese Überschüsse speichern, um sie flexibel selbst zu nutzen. Gegen einen kleinen Aufpreis können Sie häufig zusammen mit der Photovoltaikanlage auch einen Solarstromspeicher mieten.

Fazit

Eigenen Solarstrom zu produzieren schont die Umwelt und kann die privaten Energiekosten erheblich senken. Ob es sinnvoll ist eine Solaranlage zu mieten, hängt aber immer von den konkreten Vertragsdetails ab!